Sonntag, 31. August 2014

#17 Dies und das schönes

Hallo Ihr!
Nächste Woche bin ich schon 1 MONAT in Brasilien! Dann ist schon ein Monat meines Austauschjahres um. Das ist nicht viel in einem Jahr gesehen aber, wie schon mal erwähnt, manchmal denke ich, dass ich schon ewig hier bin und manchmal glaube ich, dass erst eine Woche seit meiner Ankunft vergangen ist.
3 Wochen und ich hab schon so viel gesehen, kennen gelernt und ausprobiert.
Heute zum Beispiel habe ich wieder die unglaubliche Offenheit und Herzlichkeit (ich weiß ich wiederhole mich :D), der Menschen hier spüren können. Ein Mädchen aus meiner Klasse hat mich eingeladen, bei einem anderen Mädchen Zuhause einen Horrorfilm zu gucken. Da ich Horrorfilme liebe und ich mich so gefreut habe eingeladen worden zu sein, habe ich natürlich zugesagt.
Bei ihr Zuhause angekommen, saßen wir 3 Mädels dann mitsamt ihrer Mutter, ihrem kleinen Cousin, mit Popcorn und  Brigadeiro vor dem Fernseher und wollten den Film gucken. Da alle aber irgendwie doch Schiss hatten, haben wir uns dazu entschieden raus zu gehen und zu quatschen.
Später sind dann Verwandte und ein paar Freunde aus dem Haus gegenüber gekommen und haben sich zu uns gesetzt. Sie waren alle so cool und witzig und eine Tante konnte sogar Englisch. Wir haben uns gut unterhalten. Sie meinte die ganze Zeit, wenn ich irgendwelche Fragen oder Probleme hätte, könnte ich sie sofort anschreiben oder zu ihr kommen. Das muss man sich mal vorstellen. Ich kenne die Menschen seit einer halben Stunde und sie sind so großzügig und willkommenheißend. Dann hat uns die Mutter meiner Freundin noch ein bisschen die Stadt mit dem Auto gezeigt.
Abends sind wir dann zu den Verwandten Pizza essen gegangen. Es war eigentlich eher ein Pizza Kuchen :D Sie haben mir die Terrasse gezeigt, von der man einen super Ausblick auf die Stadt hat.
Danach kam noch ein Freund vorbei und wir sind mal wieder durch die Stadt gefahren und haben wirklich leckeres Eis gegessen.
Obwohl der Tag nicht so super für mich angefangen hat, wurde er doch noch ziemlich erlebnisreich.
Ich bin froh jetzt erstmal (kurzes) Wochenende zu haben. Es ist ziemlich anstrengend, 6 mal die Woche um 6 Uhr aufzustehen und zur Schule zu gehen. Aber es macht ja Spaß!
Morgen werde ich wahrscheinlich für meine Gastfamilie Kaiserschmarrn und Käsespätzle kochen. Drückt mir die Daumen, dass es was wird. :D
Der Ausblick:) 
Machts gut ! Kathi :)

Mittwoch, 27. August 2014

#16 Schule und Wochende auf der Farm

Hallo liebe Leute,
Seit über zwei Wochen habe ich nun schon das Glück, die waschechte brasilianische Schule hier in meiner Stadt besuchen zu dürfen. Und kein Wort passt besser, als :anders.
Ich kann nicht sagen, ob Schule hier weniger gut oder besser als in Deutschland ist. Sowieso, wenn es um Kulturen geht, gibt es kein besser oder schlechter und auch kein normal.
Zuerst einmal: die Schule beginnt hier viel zu früh. Um 7 Uhr ! Das heißt 6 Uhr aufstehen und sich um viertel nach 7 in die winzig kleinen, ungemütlichen Stühlen, mit angebauten Minitisch zu zwängen und dann in dem ziemlich unterkühlten Klassenraum dem Unterricht zu lauschen. Aber mir gefällts! Denn die wirklich lieben Leute in meiner Klasse sind unglaublich witzig, hilfsbereit und wie alle Brasilianer, die ich bereits kennen gelernt habe, unglaublich herzlich und offen.
An den ersten Tagen war es dann meine Aufgabe Deutsch zu Unterrichten. Dinge wie Streichholzschachtel, Schlampe oder Schwiegermutter hören sich aus brasilianischen Mündern echt lustig an. Aber auch ich habe dort wichtige Portugiesisch Lektionen auf den Weg bekommen. Da die meisten so viel Englisch reden können, wie ich Portugiesisch, rede ich dort relativ häufig (immer noch zu wenig) Portugiesisch.
Ich denke, der größte Unterschied zu deutschen Schulen ist hier die Unterrichtsweise. Der Lehrer schreibt an die Tafel und die Schüler schreiben ab...oder auch nicht. Die Schüler sind selbst dafür verantwortlich, ob sie aufpassen, mitschreiben oder nicht. Nach meinen Erfahrungen, wird sich dann meistens für letzteres entschieden. Deswegen liegt der Lärmpegel in meiner Klasse auch immer sehr hoch. Es ist hier auch völlig ok zwischendurch aufzustehen um mit den Leuten auf der anderen Seite des Raumes zu plaudern.  
 Auch das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler ist SEHR unterschiedlich. Es wird gedrückt, geküsst, getanzt und geplaudert. Ich muss sagen, dass gefällt mir wirklich gut. Der Lehrer ist hier mehr wie ein Kumpel und wird mit Vornamen angesprochen, jedoch trotzdem respektiert.
Immer und überall wird Musik gespielt und getanzt. In den Pausen wird unten im Hof, oder im Klassenraum das Handy an eine riesen Box angeschlossen und man kommt in den Genuss wirklich guter Laune machende brasilianische Musik. Ich liebe es, dass es hier so eine reiche nationale Musikvielfalt gibt. Während die deutschen meist nur zu Amerikanischen Charts tanzen, wird hier vieeel bessere Musik ausgepackt. Und die Leute, die ich hier kennen gelernt habe, haben alle einen unglaublich guten Film, Buch und Musikgeschmack *-*
Hier zur Schule zu gehen macht wirklich spaß, auch wenn ich nur einzelne Wörter oder manchmal sogar Sätze vom Unterricht verstehe.
Seit letzter Woche verbringe ich zwei Stunden in der Woche, mit der Englischklasse des letzten Jahrgangs. Mein Englischlehrer ist auf die Idee gekommen und so tauschen wir uns dann über die Unterschiede der beiden Kulturen aus (eigentlich mehr über die Unterschiede der deutsch/brasilianischen Partys und Jungs :D). Ich bin froh diese Möglichkeit zu haben, andere Leute kennen zu lernen. Die sind alle so super lieb und wenn ich mal eine Unterrichtsstunde bei ihnen verbringe, wird immer fleißig Portugiesisch geübt.

Das Wetter hier ist eigentlich noch überraschend angenehm. Es ist möglich hier mit kurzer und langer Hose rumzulaufen, ohne zu erfrieren oder sich tot zu schwitzen. Aber es ist ja gerade mal erst Winter :D
In meinem Alltag passiert nicht wirklich viel, aber es ist ein anderer Alltag und ich liebe es. Manchmal wird nach dem Abendunterricht noch irgendwo zusammen gegessen oder einfach mit dem Auto *zu 8 in einem 5er Sitzer hust hust* durch die Stadt gefahren.
Ich verbringe gerne Zeit, mit meiner Gastfamilie und meine Gastschwestern sind super und irgendwie genauso verrückt wie ich . Ich kann hier doch irgendwo meinen Wahnsinn auslassen :D
Ich bin unendlich dankbar dafür, so gut aufgenommen zu werden.
Das Wochenende über haben wir auf der Farm des Vaters meiner Gastschwester verbracht.
Es war wunderschön!! An diesem Ort konnte man so wunderbar abschalten und es war einer von diesen Orten, wo man auch mal melancholisch werden darf und merkt, wie glücklich man ist hier zu sein und das alles sehen zu dürfen und dass es noch viel mehr Dinge gibt, die für seine Augen bestimmt sind.
Fotos folgen
Es ist irgendwie unglaublich, dass ich schon/erst fast drei Wochen hier bin. Manchmal hab ich das Gefühl, schon viel länger hier zu sein. Manchmal vermisse ich schon meine Familie und meine Freunde, aber es kein: Ich- möchte- jetzt -unbedingt- Nachhause - hier- ist-alles-scheiße- vermissen. Eher auf eine bessere Weise.
Wie auch immer machts gut!






 
Eure Kathi :)

Montag, 25. August 2014

# 15 Bilder vom Flug und Umgebung

Wie der Titel schon verrät, hier sind die Bilder, die ich aufm Flug, in Rio und in meiner Stadt gemacht habe.
Im Flugzeug





Rio








Salvador von oben






Mein erster selbstgemachter Brigadeiro


Safira :)



Aussicht vom Balkon

 
Ps: Es tut mir leid, dass ich mich nicht mehr ganz so oft melde, aber hab hier viel zu tun, auch wenn ich eigentlich nicht viel mache :D
Machts gut eure Kathi :)

Sonntag, 17. August 2014

#14 Flug, Orientation, Gastfamilie

Hallo Leute!
Tudo bem? Ich bin jetzt schon seit fast eine Woche auf sicheren Brasilianischen Boden.
Am Dienstag Abend bin ich in das Flugzeug gestiegen, das mich in das fremde Land, auf dem fremden Kontinent bringen sollte in dem ich ein Jahr leben werde. Natürlich hab ich das nicht ganz kapiert. Also war der Abschied von meiner Familie am Flughafen auch nicht ganz so schmerzhaft. Trotzdem wird einem in diesem Moment klar, dass ein Jahr doch ziemlich lang ist.
Der Flug nach Frankfurt- mein erster Flug, verlief gut. Ich hatte das Glück am Fenster zu sitzen und Deutschland von ganz oben sehen zu dürfen *--*.
Es war soo cool, die ganzen Leute von der Vbt wieder zu sehen und auch noch andere Ats aus aller Welt zu treffen. (Eigentlich waren wir fast nur Deutsche :D).
Der Flug nach Rio de Janeiro verlief dann weniger angenehm. Ich saß in einem Abteil ohne jemanden von Yfu. Außerdem war mein Sitzplatz in der mittleren Reihe in der Mitte. Das schlimme daran war, dass meine Sitznachbarn mich scheinbar gehasst haben, denn immer wenn ich mal aufstehen wollte um auf die Toilette zu gehen, haben sie so getan, als würden sie schlafen..12 Stunden am Stück sitzen und nicht mal eine Armlehne wurde mir überlassen. Okay also so schlimm war es dann auch nicht :D
In Brasilien angekommen standen 2 Stunden Busfahren auf dem Programm.
Durch die Scheiben, des holprigen Bus, der uns zu unsrem Ziel ''Kinderland'' in Rio führen sollte, konnten wir Rio de Janeiro und seine wunderschöne und wunderschreckliche Seite sehen.
Man hat sich wie mitten in einem Doku-Film gefühlt, als man die Berge, Palmen, Favelas, das Wasser und die Menschen sah.
Als wir dann langsam raus aus der Stadt waren, wurde es grüner um uns herum. Palmen, bewachsene Hügel und seehr viele Bäume. Das sah aber natürlich sehr brasilianisch aus.
Ich konnte aber immer noch nicht begreifen in BRASILIEN zu sein.
Als wir: Deutsche, Ungarische, Österreischer, Finnische, Schweitzer, dann im Kinderland ( so hieß der Ort wo wir unsere Orientation hatten) ankamen, empfingen uns schon unsere brasilianischen Teamer.
Die drei Tage dort waren seeehr cool. Wir haben in kleinen Gruppen (Pao de queijo), nochmal ausführlich die ''Sachen'' besprochen, die wir in der brasilianischen Kultur beachten müssen.
Wie auch bei der Vbt konnte man dort, den Zusammenhalt und den großen YFU-Spirit spüren.
Ich hab mir dort leider nur jede Nacht den A**** abgefroren, weil wir irgendwo auf einem gefühlten 100000 Meter hohen Berg waren und es gerade Winter in Brasilien ist.
Am 09. 08 um 4 Uhr, schlugen alle ihren eigenen Weg zu ihren Gastfamilien ein.
Für mich ging es mit noch fünf anderen Ats von Rio nach Salvador und von dort aus nach Iléhus.
Ich war noch nie so aufgeregt in meinem Leben, als ich aus dem kleinen Flugzeug stieg, in den kleinen Flughafen rein und auf meinem Koffer zu warten. Ich versuchte jemanden von meiner Gastfamilie zu erspähen, konnte aber niemanden erblicken. Erst hatte ich Angst, sie nicht zu erkennen. Aber wie sich dann 15 Minuten später herausgestellt hat, waren sie einfach nur zu spät :D
Am Flughafen, waren meine beiden Gastschwestern, meine Gasttante und noch Freunde von ihr. Zur Begrüßung wurden 1000 Bilder geschossen und es gab einen Brigadeiro( Eu muito gosto!).
Die Stadt Iléheus ist wunderschön.
Es ging nicht sofort nach Hause in unsere Stadt. Wir machten nämlich halt in einem Schokoladenmuseum, wo ich gezwungen wurde, wirklich leckere Schokolade zu essen.
Danach fuhren wir nach Hause. Es war gerade am dämmern und der Ausblick war wunderschön. Erst da habe ich begriffen: ICH BIN IN BRASILIEN!!
Zuhause habe ich meine Gastmutter kennen gelernt und wurde natürlich mit tausend Küsschen und sogar einem großen Plakat und Luftballons begrüßt. Dort haben wir wieder gegessen.
Meine Gastfamilie ist wirklich super lieb und herzlich und ich fühle mich hier wohl.
Ich gehe seit 4 Tagen in die Schule. Aber dazu mache ich noch einen Extra Beitrag .Das istt es Wert!
Ich melde mich wieder sobald ich kann, weil ich hier nicht oft Zeit für irgendwas finde.
Macht es gut und ich vermisse euch soooo!! :*
Kathi

Dienstag, 5. August 2014

#13 Goodbye!

Hallo Welt,
Mein letzter Post aus Deutschland. In 5 Stunden sitze ich im Flieger, auf dem Weg in ein fremdes Land, mit fremden Menschen und in ein fremdes Leben. Mir fiel es nicht so schwer, mich von allen zu verabschieden aber irgendwie tut es doch ein bisschen weh.. Gestern hatte ich nochmal 3 von meinen Besten Freunden da. Und sie waren einfach mal 11 Stunden bei mir, weil sie nicht gehen wollten und ich sie nicht gehen lassen wollte. Man hat sich wirklich gewünscht dieser Tag endet nie. Hat er logischerweise aber. Also habe ich die letzte Nacht in meinem geliebten Bett verbracht, das letzte mal in Deutschland geduscht und wahrscheinlich schon meine letzte Deutsche Mahlzeit zu mir genommen. Mein Gefühlschaos hat sich nicht wirklich geändert, nur, dass ich mich jetzt mehr freue und eher Angst um so Dinge habe, wie: Omg wird ich das alles schaffen am Flughafen? Hab ich alle meine Papiere eingepackt? Ist mein Koffer auch nicht zu schwer?
Ich hab' beschlossen alles erstmal auf mich zukommen zu lassen. Ist bestimmt das beste. Aber irgendwie kommt es mir so vor als würde ich gleich mit ein paar Jugendlichen in den Urlaub fahren.

Auf jeden Fall melde ich mich wieder sobald ich kann also wenn ich Internet habe undso..
Macht es gut! :**

Kathi
Mein Lied <3