Freitag, 16. Januar 2015

#27 Let's go to the beach

Hallo Leute!
Ich habe mein Silvester dieses Jahr am Strand in Saquaria verbracht und werde in diesem Post über die super Tage dort berichten.
Am zweiten Weihnachtstag, der hier kein Feiertag mehr war, ging es von Itamari wieder zurück nach Hause. Aber nur für 15 Minuten. Genug Zeit um meine Tasche für den Strandurlaub zu packen. Meine Gastmum und Gastschwester haben mich dann zu der Farm von meiner Gasttante gefahren.
Ich liebe einfach diese langen fahrten durch die wunderschöne brasilianische Pampa. Ich hänge die ganze Zeit wie ein kleines Kind am Fenster und versuche alles mit meinen Augen einzufangen. Das beste dabei ist einfach immer die laute Musik von brasilianischen Künstlern, die aus dem Radio ertönt. Das gibt einem ein echtes ''Brasilien Feeling''. Wenn man aus der Stadt rauskommt und auf der Landstraße fährt, erinnert mich die Natur immer ein bisschen an das Auenland, nur gigantischer :D. Ich kann auch ein paar Bilder und Videos davon hier einfügen.






Als wir dann auf der Farm ankamen, hab ich Lis und meiner Tia Elizia etwas verspätet zwar,aber was solls, ihre Weihnachtsgeschenke überreicht. Und ich konnte noch ein Stück von der Weihnachts-schokotorte abstauben. Die Kuchen/ Torten hier sind einfach die besten! Auf jeden Fall habe ich dann noch die Nacht dort verbracht und am nächten Tag hat meine Tante, Lis und mich in die Nachbarstadt Ipiau gebracht. Dort haben wir den Teil der Familie getroffen, mit dem Lis und ich gefahren sind und den ich überraschenderweise noch nicht kannte. Außerdem kamen noch Freunde von der Familie mit. Es gab ein kurzes kennen lernen und ich habe dort zum ersten mal eine Frucht nahmens Caju probiert. Als ich dann gesagt habe, dass sie so ähnlich schmeckt, wie Orange schmeckt, haben mich nur alle komisch angeguckt und gelacht. Anscheinend sschmecken die Brasilianer keine Ähnlichkeit. Na ja seitdem trage ich jetzt den Spitznamen Cajuuu :D. Dann wurde alles in die Autos verstaut und los ging das Abenteuer zum Strandhaus nach Saquaria.
Die Autofahrt dauerte ungefähr drei Stunden. Und ich klebte wie üblich mit dem Gesischt am Fenster. Ich war wirklich begeistert von der Natur, vor allem, weil wir an die Grenze des Regenwaldgebiets gefahren sind und die Natur dort einfach zweifelos atenberaubend ist.
Als wir am Haus angekamen, in dem dann ungefähr 20 Personen übernachten sollten, musste erstmal alles ausgepackt werden. Gaanz viel Essen, Spiele ,die Musik Box darf nicht fehlen und natürlich das Bier. Die Brasilianer trinken unglaublich viel davon und das den ganzen Tag. 12 Uhr Mittags angefangen. Sie scheinen die Regel :"Kein Bier vor Vier." wohl nicht zu kennen :D Aber sie lieben es, auch wenn es meiner Meinung eher nach Wasser schmeckt.
Das Haus war sehr einfach aber es hatte alles einen touch von Fereinlager fand ich. Wir haben zu 6 in einem winzigen Zimmer oder auf der Veranda in Zelten oder Hängematten geschlafen, um irgendwie alle Leute unterzubringen. Unter der bunt gemischten Gesellschaft waren auch viele Kinder, die mich sofort zum Uno oder Domino zocken genötigt haben. Okay eigentlich war ich es eher, die die ganze Zeit alle mit dem Spielen genervt hat :D. Und so wurden oft einfach mal halbe Nächte durchgespielt. Wenn ich mal Abends nicht am zocken war, saß ich oft mit mit den Erwachsenen oder mit meinen Cousinen und deren Freunden zusammen und habe über Deutschland erzählt. Ja, ich wurde ausgefragt wie noch nie und das hat mich super gefreut und mein Portugiesisch unglaublich verbessert. Ich habe über die Unterschiede von Deutschland und Brasilien erzählt, dabei Churrasco gegessen und einfach neue Freundschaften geschlossen. Das schönste war einfach, als am 3. Abend ein Onkel (oder so) von mir meinte:" Du vergisst uns aber nicht, wenn du wieder in Deutschland bist oder ? Du musst auch an uns denken!" Ohh die Brasilianer sind einfach die besten Menschen.. Manchmal kam auch der Nachbar am Abend vorbei, mit seiner Gitarre und Mikrofone um bis tief in die Nacht brasilianische Lieder zu singen. Leider kenn ich nicht so viele Lieder von hier oder kann den Text nicht auswendig, aber wenn ich dann mal ein Lied kannte und mitsingen konnte, wurde mir sofort das Mikro gereicht und ich MUSSTE, mit meinem ja so perfekten Portugiesisch und meiner ach so perfekten Stimme losschmettern. Aber es war einfach super toll und doese Abende werde ich nie vergessen.
Tagsüber ist die ganze Meute dann zu irgendwelchen Stränden in der Nähe gefahren, die alle dem Paradies glichen. Und zum ertsen mal hab ich mich nicht als die einzige "gringa" (Ausländerin) in Brasilien gefühlt. Zum Beispiel am Strand  in Barra Grande, der übrigends ziemlich berühmt ist und an dem brasilianische Celebrities oft Urlaub machen, konnte ich einige andere Blondschöpfe erspähen.
Die Fahrten zu den Stränden waren auch immer sehr abenteuerlich. Die Wege bestand aus roter Erde und Schlaglöchern, die wenn es die Nacht zuvor geregnet hat, einem Teich glichen. Nur, dass die Schlaglöcher ungefäht 20 cm tief waren und die Kiddies und ich auf die Idee gekommen sind hinten auf den Anhänger zu klettern und dort mitzufahren. Ich hatte den Schock meines Lebens, als ich mich auf einmal bei der Fahrt 10 cm in der Luft befand und dachte ich würde jetzt auf der Straße landen und vom nächsten Auto überfahren werden. Dieser Vorfall fand statt, während ich irgendwie versuchte, mir ein Handtuch über den Kopf und die Schultern zu halten, damit ich nicht wie letztes mal als Krebs wiederkehre und dabei ganz vergaß mich festzuhalten, als das Auto durch eines der oben genannten Schlaglöcher raste. Ja davon existiert sogar ein Video :D
Nach den Strandbesuchen sind wir immer alle sehr erschöpft am Haus angekommen. Nach einer erfrischenden Dusche, leckeren Mittagessen und einem kühlen Getränk, haben wir dann den Nachmittag in der Hängematte oder im kleinem "Pool" (eher ein Planschbecken) ausklingen lassen.

Und dann kam auch schon Silvester. Dafür wurde die ganze Veranda wunderschön geschmückt und mit Lichtern ausgestattet. Auch wir haben uns sehr schön hergerichtet. Ich habe meinen Rock und meinen Pulli, den ich extra für die Feier gekauft habe angezogen und Lis hat mir die Haare gemacht und geschminkt. An Silvester steht die Farbe des Outfits für eine bestimmte Sache, die man sich fürs neue Jahr wünscht. Aber eigentlich ziehen alle weiß an und weiß steht für Frieden.
Es gab perfektes Essen, perfekte Getränke und ziemlich coole Musik. Ja irgendwie haben die diesen Abend die nationale Musik weggelassen und 90's Mukke gespielt. Tjaa es kamen dann immer mehr Leute und wir haben dann eigentlich eine ganz normale Silvester feier gehabt. Nur dass wir bei 24 Grad und draussen gefeiert haben. Als es dann 0 Uhr war, sind wir auf die Straße und haben so ein Raketenfeuerwerk oder so abgeschossen. Also es gab ein Feuerwerk aber wirklich geböllert wird hier nicht, worüber ich ziemlich froh war. Als wir uns dann alle um den Hals gefallen sind und uns Feliz ano novo gewünscht haben, wurde ich dann doch ein wenig Sentimental. In dem Moment als ich Lis umarmt habe ist mir klar geworden, dass ich genau vor einem Jahr noch nicht mal wusste, dass sie existierte und sie mir einfach jetzt ein paar Monate später so ans Herz gewachsen ist. Ein Jahr voller Veränderungen. Aber das solls jetzt auch mit der Schleimerei gewesen sein.

Um halb eins ungefähr sind wir dann alle zum Strand gelaufen und haben dort noch Fotos gemacht und mit Champagner angestoßen. Außerdem ist es hier ein Brauch über 7 Wellen zu springen. Das bringt Glück im nächsten Jahr. Na ja ich hab mich bei der 6. Welle fast hingelegt und bin beihnahe ins Wasser gefallen. Kein plan was das jetzt für 2015 bedeutet aber ich bin da voller Hoffnung :D
Nach dem Strandbesuch sind alle zurück und wir haben noch weiter gefeiert und gesungen. Irgendwann kam dann jemand auf die wunderbare Idee, dass ich ja etwas auf Deutsch singen könnte.
Und von allen wundervollen deutschen Liedern, die es gibt und die ich hätte anstimmen können suche ich mir was aus? Hänschen klein. Joa dann habe ich für die gesamte Mannschaft erstmal Hänschen klein geschmettert :D. So ging das dann bis fünf Uhr weiter, bis die Sonne aufging und ich dann auch mal schlafen gegangen bin.

Jaa und die nächsten Tage gingen dann eigentlich so weiter, wie die davor. Und leider kam dann irgendwann der Abschied, von diesen tollen, wunderbaren Leuten, von dem Meer neben meiner Haustür und von meiner mir so ans Herz gewachsene Hängematte. Diese 10 Tage waren einfach perfekt und ich bin so froh ja zu dieser Möglichkeit gesagt zu haben.

Als ich dann wieder Zuhause war, muss ich sagen bin ich dann erstmal in ein kleines Tief gefallen, aus dem eigentlich Beschäftigung der einzige Weg raus führt.
Kaum zu glauben aber ich finde 3 Monate Ferien echt zu lang. Irgendwann weiß man einfach nichts mehr mit sich anzufangen und gerade als Ats ist langeweile kein gutes Mittel.
Aber ich habe eine super Nachricht : Ich fahre in 6 Tagen nach RIIIIIIO! Und danach nach Sao Paulo. Ich freue mich schon riesig und werde euch natürlich berichten. Danach geht es (endlich) wieder in die Schule und ich werde versuchen irgendeinen Sport anzufangen. Hauptsächlich um noch ein paar neue Leute kennen zu lernen. Aber mal sehen was so kommt.
Ich wünsche euch alles gute und die Bilder und Videos folgen. Und entschuldigt diesen Monsterbeitrag.
Und noch etwas. Ich habe eine neue Seite eröffnet. Lektionen. Dort schreibe ich ein paar Unterschiede zu Deutschland auf, die mir hier aufgefallen sind. Wenns euch interessiert könnt ihr ja mal drauf klicken. :)
Die Schlaglöcher



Meine Sandburg. ja ich war Stolz auf sie


Ihh hässliches Selfie #1

Hässliches Seflie #2 mit meiner Prima :)

Brasiliens Sonnenuntergänge sind die besten


#3

Yeah freies W-Lan!





Vida Boa

Silvester/ Reveillon

Die geschmückte Veranda

girls girls girls



geiil 




dieser kuchen..


Lisi und ich :)





am strand


:)

Mittwoch, 7. Januar 2015

#26 Nicht besser, nicht schlechter, einfach anders

Hallo Leute !
Ich hoffe es geht euch allen gut und ihr hattet tolle Weihnachten und eine gute Silvester Feier!
Ich möchte euch erstmal von meinem, diesmal etwas anderen Weihnachten berichten.
Ich habe in meinen letzten Post ja schon erwähnt, dass es sich irgendwie nicht richtig wie Weihnachten anfühlt und ich die Adventszeit in Deutschland sehr vermisse. Ich habe in der Zeit oft an Deutschland denken müssen und konnte mir deswegen nicht so richtig ein Weihnachten in Brasilien vorstellen. In der Nacht vor Heilig Abend konnte ich nicht einschlafen, weil ich sehr viele Gedanken im Kopf hatte. Dann dachte mir, wenn du schon nicht schlafen kannst, dann kannst du wenigstens Produktiv sein und Tagebuch schreiben (das ich leider zu sehr vernachlässige).
 Ich hatte diese Vermutung, dass einer der Gründe, weswegen ich in diesem kleinen Tief steckte der sein könnte, dass ich einfach nicht aufhören konnte alles mit Deutschland zu vergleichen. In Deutschland würde ich jetzt aber die zweite Kerze auf dem Adventskranz anzünden, Zuhause hätte ich einen Weihnachtsmarkt, der mich an Weihnachten erinnert, Zuhause könnte ich jetzt Weihnachtsmann und KoKG schauen.. :D.
Ich habe mir dann gesagt, dass dieses Weihnachten in Brasilien nur einmal für mich stattfindet und dass es ein unglaubliches Privileg ist, es miterleben zu dürfen. Und wenn ich versuche auch mit meinem Kopf hier zu sein und nicht ständig an Deutschland zu denken, kann ich viel mehr aufnehmen und mitnehmen und es kann ein viel schöneres Fest werden, als ich vielleicht vorher dachte.
Als ich dann jedoch am Weihnachtsmorgen früh geweckt wurde, wachte ich mit einem kleinen Stich im Bauch auf, doch ich ermahnte mich nochmal mich ganz hier drauf einzulassen.
Am Morgen haben Laura, Elisangela, meine Gastmutter und ich noch alle restlichen Sachen gepackt, natürlich die Fingernägel schön lackiert und sind dann schließlich mit samt Hund Safira natürlich, nach Itamri gefahren, der kleinen Stadt in der viiele von meinen Verwandten wohnen und wo wir Weihnachten verbringen sollten.
Wir kamen dann gegen Mittag am Haus von einem meiner Onkel (oder so) an und haben angefangen Haus und Hof festlich zu schmücken, weil da die Feier stattfinden sollte. Ich war erstaunt und habe mich gefragt, wie viele Leute denn mit uns feiern, als ich das ganze Essen sah, das aufgetischt wurde und die ganzen Stühle und Tische, die aus dem Keller geholt wurden. Die Antwort lautete dann: " Ja so um dei 40." Ookay das war neu für mich.
Als es dann Abend wurde und alles so weit vorbereitet war, sind Laura und ich ins Haus ihrer Oma und haben uns fertig gemacht. Zu Weihnachten wie zu Neuhjahr, wird hier extra neue Kleidung gekauft. Mit viel Make-Up im Gesicht und hohen Schuhen an den Füßen, sind wir dann zur Kirche gelaufen  gehumpelt. Ich musste Laura etwas länger überreden, sich mit mir die Messe anzugucken, weil ich noch nie in Brasilien in der Kirche war und mir das mal selber ansehen wollte, weil die Leute viel über die Kirche hier erzählen. Wir waren etwas spät aber das machte nichts, weil die Messe eh im freien vor der Kirche auf dem Praça (Marktplatz) stattfand. Ich hab ehrlich gesagt nicht wirklich zugehört und hab deshalb nicht wirklich mehr als die Worte Gott und Jesus verstanden. Ist schhon ne Leistung nach 5 Monaten Portugiesisch oder? :D
Eine Besonderheit bzw Unterschied ist mir dann doch aufgefallen. Jeder kennt doch das Friede sei mit dir in der Messe, wo man seinem Sitznachbarn und Gegenübern die Hand reicht und ihnen '' Der Friede sei mit Dir'' wünscht. Ja das gibt es hier in Brasilien auch. Nur wird nicht die Hand gereicht sondern es wird sich herzlich umarmt. Nein, ich war nicht mehr wirklich überrascht aber ich musste doch ein wenig schmunzeln.
Zum Schluss der Messe, kam der Pastor selbst noch einmal zu der Gemeinde und hat jeden einzelnen umarmt und ihnen ein Frohes Weihnachten gewünscht und den Leuten noch irgendeinen Segen mit auf den Weg zu geben. Ich wollte ihm eigentlich ausweichen, doch auch ich konnte ihm nicht entkommen und so stand er dann ziemlich überrascht vor mir, als er eine echte gringa, in der wirklich kleinen Stadt Itamari sah, die dort ihr Weihnachten verbringt und seiner Messe gelauscht hatte.
Danach ging es dann zu der Feier. Bzw. sind Laura und ich erstmal zum Haus ihres Vaters gegangen und haben dort erst einmal, in einem kleineren Kreis gesessen und gegessen.
Als wir dann wieder hungrig wurden, sind wir in das Haus, meines Onkels (oder so) maschiert, was wir anfänglich geschmückt haben und haben dort weiter gegessen. Dort waren dann alle anderen Verwandten versammelt und mein Gott es gab wirklich immer noch welche, die ich noch nicht kennen gelernt habe. Es wurde sogar ein Live Band arrangiert. Dort habe ich mich noch gut mit meinen Cousinen Unterhalten. Ich liebe es einfach, dass ich inzwischen richtige Gespräche in Portugiesisch führen zu können und alles zu verstehen.
Später am Abend  Nacht, wurde dann gewichtelt. Es war eine super schöne Zeremonie und ein toller Gegensatz zu der deutschen Bescherung. Wir haben dann c.a bis 3 Uhr Nachts weiter gefeirt, bis ich dann wirklich tot ins Bett gefallen bin.
Ich habe an diesem Abend festgestellt, dass es eigentlich sinnlos war, die ganze Zeit vorher so arg zu versuchen, in Weihnachtsstimmung zu kommen und an das tradizionelle Weihnachtsfest zu erinnern, denn dieses Weihnachten war ein ganz anderes und es brauchte dieses bestimmte Gefühl gar nict, weil es ein ganz anderes hatte. Ich kann vom ganzen Herzen sagen es war schön und es war nicht besser, nicht schlechter, sondern einfach anders.

Prima :)



Cadê o ponto brancinho nesse foto? :D



Muita comida :)






Itamari


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