Mittwoch, 7. Januar 2015

#26 Nicht besser, nicht schlechter, einfach anders

Hallo Leute !
Ich hoffe es geht euch allen gut und ihr hattet tolle Weihnachten und eine gute Silvester Feier!
Ich möchte euch erstmal von meinem, diesmal etwas anderen Weihnachten berichten.
Ich habe in meinen letzten Post ja schon erwähnt, dass es sich irgendwie nicht richtig wie Weihnachten anfühlt und ich die Adventszeit in Deutschland sehr vermisse. Ich habe in der Zeit oft an Deutschland denken müssen und konnte mir deswegen nicht so richtig ein Weihnachten in Brasilien vorstellen. In der Nacht vor Heilig Abend konnte ich nicht einschlafen, weil ich sehr viele Gedanken im Kopf hatte. Dann dachte mir, wenn du schon nicht schlafen kannst, dann kannst du wenigstens Produktiv sein und Tagebuch schreiben (das ich leider zu sehr vernachlässige).
 Ich hatte diese Vermutung, dass einer der Gründe, weswegen ich in diesem kleinen Tief steckte der sein könnte, dass ich einfach nicht aufhören konnte alles mit Deutschland zu vergleichen. In Deutschland würde ich jetzt aber die zweite Kerze auf dem Adventskranz anzünden, Zuhause hätte ich einen Weihnachtsmarkt, der mich an Weihnachten erinnert, Zuhause könnte ich jetzt Weihnachtsmann und KoKG schauen.. :D.
Ich habe mir dann gesagt, dass dieses Weihnachten in Brasilien nur einmal für mich stattfindet und dass es ein unglaubliches Privileg ist, es miterleben zu dürfen. Und wenn ich versuche auch mit meinem Kopf hier zu sein und nicht ständig an Deutschland zu denken, kann ich viel mehr aufnehmen und mitnehmen und es kann ein viel schöneres Fest werden, als ich vielleicht vorher dachte.
Als ich dann jedoch am Weihnachtsmorgen früh geweckt wurde, wachte ich mit einem kleinen Stich im Bauch auf, doch ich ermahnte mich nochmal mich ganz hier drauf einzulassen.
Am Morgen haben Laura, Elisangela, meine Gastmutter und ich noch alle restlichen Sachen gepackt, natürlich die Fingernägel schön lackiert und sind dann schließlich mit samt Hund Safira natürlich, nach Itamri gefahren, der kleinen Stadt in der viiele von meinen Verwandten wohnen und wo wir Weihnachten verbringen sollten.
Wir kamen dann gegen Mittag am Haus von einem meiner Onkel (oder so) an und haben angefangen Haus und Hof festlich zu schmücken, weil da die Feier stattfinden sollte. Ich war erstaunt und habe mich gefragt, wie viele Leute denn mit uns feiern, als ich das ganze Essen sah, das aufgetischt wurde und die ganzen Stühle und Tische, die aus dem Keller geholt wurden. Die Antwort lautete dann: " Ja so um dei 40." Ookay das war neu für mich.
Als es dann Abend wurde und alles so weit vorbereitet war, sind Laura und ich ins Haus ihrer Oma und haben uns fertig gemacht. Zu Weihnachten wie zu Neuhjahr, wird hier extra neue Kleidung gekauft. Mit viel Make-Up im Gesicht und hohen Schuhen an den Füßen, sind wir dann zur Kirche gelaufen  gehumpelt. Ich musste Laura etwas länger überreden, sich mit mir die Messe anzugucken, weil ich noch nie in Brasilien in der Kirche war und mir das mal selber ansehen wollte, weil die Leute viel über die Kirche hier erzählen. Wir waren etwas spät aber das machte nichts, weil die Messe eh im freien vor der Kirche auf dem Praça (Marktplatz) stattfand. Ich hab ehrlich gesagt nicht wirklich zugehört und hab deshalb nicht wirklich mehr als die Worte Gott und Jesus verstanden. Ist schhon ne Leistung nach 5 Monaten Portugiesisch oder? :D
Eine Besonderheit bzw Unterschied ist mir dann doch aufgefallen. Jeder kennt doch das Friede sei mit dir in der Messe, wo man seinem Sitznachbarn und Gegenübern die Hand reicht und ihnen '' Der Friede sei mit Dir'' wünscht. Ja das gibt es hier in Brasilien auch. Nur wird nicht die Hand gereicht sondern es wird sich herzlich umarmt. Nein, ich war nicht mehr wirklich überrascht aber ich musste doch ein wenig schmunzeln.
Zum Schluss der Messe, kam der Pastor selbst noch einmal zu der Gemeinde und hat jeden einzelnen umarmt und ihnen ein Frohes Weihnachten gewünscht und den Leuten noch irgendeinen Segen mit auf den Weg zu geben. Ich wollte ihm eigentlich ausweichen, doch auch ich konnte ihm nicht entkommen und so stand er dann ziemlich überrascht vor mir, als er eine echte gringa, in der wirklich kleinen Stadt Itamari sah, die dort ihr Weihnachten verbringt und seiner Messe gelauscht hatte.
Danach ging es dann zu der Feier. Bzw. sind Laura und ich erstmal zum Haus ihres Vaters gegangen und haben dort erst einmal, in einem kleineren Kreis gesessen und gegessen.
Als wir dann wieder hungrig wurden, sind wir in das Haus, meines Onkels (oder so) maschiert, was wir anfänglich geschmückt haben und haben dort weiter gegessen. Dort waren dann alle anderen Verwandten versammelt und mein Gott es gab wirklich immer noch welche, die ich noch nicht kennen gelernt habe. Es wurde sogar ein Live Band arrangiert. Dort habe ich mich noch gut mit meinen Cousinen Unterhalten. Ich liebe es einfach, dass ich inzwischen richtige Gespräche in Portugiesisch führen zu können und alles zu verstehen.
Später am Abend  Nacht, wurde dann gewichtelt. Es war eine super schöne Zeremonie und ein toller Gegensatz zu der deutschen Bescherung. Wir haben dann c.a bis 3 Uhr Nachts weiter gefeirt, bis ich dann wirklich tot ins Bett gefallen bin.
Ich habe an diesem Abend festgestellt, dass es eigentlich sinnlos war, die ganze Zeit vorher so arg zu versuchen, in Weihnachtsstimmung zu kommen und an das tradizionelle Weihnachtsfest zu erinnern, denn dieses Weihnachten war ein ganz anderes und es brauchte dieses bestimmte Gefühl gar nict, weil es ein ganz anderes hatte. Ich kann vom ganzen Herzen sagen es war schön und es war nicht besser, nicht schlechter, sondern einfach anders.

Prima :)



Cadê o ponto brancinho nesse foto? :D



Muita comida :)






Itamari


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Machts gut 
Kathi



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